CHANTS
– Lieblingsmensch – Namika
– Freunde Fürs Leben
– Je ne parle pas français – Namika
POEMES
Der Erlkönig (Johann Wolfgang von Goethe)
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ –
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir eins Leides getan! –
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Ce célèbre poème de Goethe a donné lieu à des oeuvres littéraires (dont le roman « le roi des aulnes » de l’écrivain Michel Tournier),et à de nombreuses adaptations musicales (dont celle de Franz Schubert).
Diverses interprétations portent sur la réalité du personnage du roi des aulnes dans le poème, du délire de l’enfant sous l’effet de la fièvre et de la peur, à des forces maléfiques, voire la conséquence psychologique d’un comportement prédateur réel.
Woher sind wir geboren?
Aus Lieb’.
Wie wären wir verloren?
Ohn’ Lieb’.
Was hilft uns überwinden?
Die Lieb’.
Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb’.
Was läßt nicht lange weinen?
Die Lieb’.
Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb’.
Johann Wolfgang von Goethe
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen,
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
Heinrich Heine.
Manchmal geschieht es in tiefer Nacht,
Daß der Wind wie ein Kind erwacht,
Und er kommt die Allee allein
Leise, leise ins Dorf herein.
Und er tastet bis an den Teich,
Und dann horcht er herum:
Und die Häuser sind alle bleich,
Und die Eichen sind stumm …
Rainer Maria Rilke
Quelques beaux poèmes sur le thème :
– de l’amour (que serions-nous sans amour)
– du printemps
– le vent
– la perception de l’âge
Woher sind wir geboren?
Aus Lieb’.
Wie wären wir verloren?
Ohn’ Lieb’.
Was hilft uns überwinden?
Die Lieb’.
Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb’.
Was läßt nicht lange weinen?
Die Lieb’.
Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb’.
Johann Wolfgang von Goethe
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen,
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
Heinrich Heine.
Manchmal geschieht es in tiefer Nacht,
Daß der Wind wie ein Kind erwacht,
Und er kommt die Allee allein
Leise, leise ins Dorf herein.
Und er tastet bis an den Teich,
Und dann horcht er herum:
Und die Häuser sind alle bleich,
Und die Eichen sind stumm …Rainer Maria Rilke
Über das Älterwerden“
Das große Glück, noch klein zu sein,
sieht mancher Mensch als Kind nicht ein
und möchte, dass er ungefähr
so 16 oder 17 wär‘.
Doch schon mit 18 denkt er: „Halt!
Wer über 20 ist, ist alt.“
Warum? Die 20 sind vergnüglich –
auch sind die 30 noch vorzüglich.
Zwar in den 40 – welche Wende –
da gilt die 50 fast als Ende.
Doch in den 50, peu à peu,
schraubt man das Ende in die Höh‘!
Die 60 scheinen noch passabel
und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still:
„Ich schaff‘ die 80, so Gott will.“
Wer dann die 80 biblisch überlebt,
zielsicher auf die 90 strebt.
Dort angelangt, sucht er geschwind
nach Freunden, die noch älter sind.
Doch hat die Mitte 90 man erreicht
– die Jahre, wo einen nichts mehr wundert -,
denkt man mitunter: „Na – vielleicht
schaffst du mit Gottes Hilfe auch die 100!“
Wilhelm Busch
Die hohen Tannen atmen heiser
Die hohen Tannen atmen heiser
im Winterschnee, und bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weissen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.
Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
Im grünen Ofen kracht ein Scheit
und stürzt in lichten Lohgewittern, –
und draussen wächst im Flockenflittern
der weisse Tag zur Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926,
österreichischer Schriftsteller, Dichter)
Weihnacht
Die Winterstürme durchdringen
Die Welt mit wütender Macht. –
Da – – sinkt auf schneeigen Schwingen
Die tannenduftende Nacht…
Da schwebt beim Scheine der Kerzen
Ganz leis nur, kaum, daß du’s meinst,
durch arme irrende Herzen
der Glaube – ganz so wie einst…
Da schimmern im Auge Tränen,
du fliehst die Freude – und weinst,
der Kindheit gedenkst du mit Sehnen,
oh, wär es noch so wie einst!…
Du weinst!… die Glocken erklingen –
Es sinkt in festlicher Pracht
Herab auf schneeigen Schwingen
Die tannenduftende Nacht.
Verstehst du, was die Bäume säuseln?
Verstehst du, was die Bäume säuseln
dort droben in der Wipfel Höh?
Verstehst du, wenn die Wellen kräuseln,
was dir verkündet wild der See ?
Verstehst du auch der Vöglein Weise
am Lenzesmorgen – zart und traut,
verstehst du, was der Quell dir leise
mit seinem Murmeln anvertraut?
Verstehst du auch den Strahl der Sonne,
bricht er durch Wolken grau und trüb? –
Er ist ein Gruss – ein Gruss voll Wonne,
ein süßer Gruss – vom fernen Lieb!
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926,
österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer, Dramatiker)
Der Abend kommt von weit gegangen
Der Abend kommt von weit gegangen
durch den verschneiten, leisen Tann.
Dann presst er seine Winterwangen
an alle Fenster lauschend an.
Und stille wird ein jedes Haus;
die Alten in den Sesseln sinnen,
die Mütter sind wie Königinnen,
die Kinder wollen nicht beginnen
mit ihrem Spiel. Die Mägde spinnen
nicht mehr. Der Abend horcht nach innen,
und innen horchen sie hinaus.
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge zieh’n.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang,
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Schriftsteller, Dichter)
CHANDELEUR – Crêperies et retour sur les coutumes allemandes et françaises
Des crêpes, du cidre et des chandelles : chaque année, de nombreux Français fêtent la Chandeleur, le 2 février. Quelle est l’origine de cette tradition et qu’en est-il en Allemagne ?
Le terme « Chandeleur », du latin « festa candelarum », signifie la fête des chandelles. Les expressions allemandes « Lichtmess » ou « Mariä Lichtemess » renvoient à la « messe de la lumière ». Les Romains auraient organisé cérémonies et processions en l’honneur de Proserpine, déesse des saisons et emblème du retour de la végétation au printemps. Enlevée par Pluton, le dieu des enfers, Proserpine était autorisée à revenir sur Terre ou sur l’Olympe uniquement durant la belle saison.
CHANDELEUR – Crêperies et retour sur les coutumes allemandes et françaises